Stephan Sarek, Berlin



 



Novemberwind

(für Inéz)


Novemberwind trägt von den Ästen
das Laub der Bäume mit sich fort,
und sucht am Horizont im Westen,
des Tageslichtes letzten Hort.


Es geht der Sommer mit dem Tag
und hüllt das Feld ins Nebelkleid,
wo ich im Sommerroggen lag
und träumte von Vergangenheit.


Doch über mir flohn längst die Gänse
und Schwäne kreischend aus dem Land.
Der Sommerroggen fiel der Sense,
nur Stoppeln blieben noch im Sand.


So steh ich auf, knöpf mir die Jacke,
und schlag die Erde aus dem Saum.
Und in das Bündel das ich packe,
verstau ich meinen Sommertraum.


Dann gebe ich mit klammen Fingern
meine Gedanken aus der Hand.
Sie steigen auf an Drachenschnüren,
die reibend jene Wärme schüren,
die ich durch dich im Traume fand.





                     Berlin
Stephan Sarek, Berlin